Das Břevnover Kloster und die Mönchskomunität heute

Einige Formen des Klosterlebens änderten sich im Verlauf der Jahrhunderte in Abhängigkeit davon, wie die Ordenleute auf die Umwandlung der Gesellschaft, wo ihre Klöster sich befinden und wo sie auch wirken, reagieren müssten. Ein wesentliches Element aber dauernd wird: gleich wie vor tausend Jahre so auch heute wird der Tag der Mönche – im Einklang mit der Benediktusregel – geteilt zwischen das Gebet (öffentliches Gebet / Messliturgie und das Stundengebet / privates Gebet) und die Arbeit. Die Benediktiner, wie auch einige andere Orden, haben keine einheitliche Sendung. Eine konkrete Tätigkeit wird vor allem bestimmt durch Anlage des Klosters (eine andere gibt auf dem Land und eine andere in der Stadt), durch die Dispositionen und Begabungen der Brüder, sowie auch durch die Bedürfnisse der Umgebund des Klosters. Auf verschiedenen Orten der Welt entwickelte sich die Skala von Tätigkeiten: von der Arbiten in der Landwirschaft beginnend, über verschiedene Gewerbe, die Wissenschaft und pedagogische Arbeit in Ordensschulen und anderen Schulen bis zur Ausübung eigener Buchverlage endend.

Nicht alle Mönche zugleich auch Priester sind. Trotzdem für viele Benediktinerklöster charakteristisch wird die Vereinung des Klosterlebens mit der Seelsorge in der Pfarrei. Die Priester aus der Reihen der Mönche des Břevnover Klosters betreuen die Seelsorge an der Pfarrei bei der St. Margarethenkirche und auch in der nicht weit entfernten marianischen Wahlfahrtkirche auf dem Weissen Berg.
Das Wahlfahrtsareal auf dem Weissen Berg wird seit dem Jahre 2007 auch das Heim der tschechischen Benediktinerschwestern aus der Kommunität Venio (Kommunität Venio OSB in München) geworden.

Die Břevnover Erzabtei gibt seit dem Jahre 1998 die Bücher vom Mönchstum, alten christlichen Spiritualität und aktuelen Fragen des kirchlichen Lebens heraus.

Im Areal des Klosters betreibt Hotel Adalbert und das Gaststätte Klášterní šenk.

Im ehemaligen Speicher heutzutage gibt Infozentrum und die Stelle des Bierverkaufes.

Die Säle der Prälatur werden vermietet zur Veranstalltungen der gesellschaftlichen und kulturelen Aktionen.

An der Wende der ersten und zweiten Dekade des 21. Jh. wurden die langdauernde und komplizierte Verhandlungen der Kirche mit dem Staat durch Aufnahme des Gesetzes von güterrechtlichen Ausgleich zwischen Staat und Kirche endlich abgeschlossen. In der Weise der Ausfolgung der unbeweglichen Güter oder der finanziellen Entschädigungen wurden einige Unrecht begangen durch das kommunistische Regime nach dem Jahr 1948 wiedergutgemacht. Auf den Gründe die dem Kloster schrittweise zurückgegeben wurden, beginnen sich die Benediktinern auch der Unternehmertätigkeit in der Forstwirtschaft und in der Landwirtschaft widmen. Aus diesen Aktivitäten wird das Leben der Kommunität sowie auch Verkehr und Instandhaltung des Klosters finanziert. Die oben erwähnte Projekte schaffen auch die Arbeitsgelegenheiten für fast vier Zehner der Angestellten.

Tägliches Leben der Břevnover Benediktiner

Der Tag der Brüder beginnt mit dem Morgenschorgebet am 6.15 (am Sonntag am 6.30) an dem die gemeinsame Eucharistiefeier angeknüpft wird (am Sonntag im 7.30). Nach dem Frühstück widmen sich die Mönche der zugeteilten Arbeit. Vor dem Mittagessen betet man das gemeinsame Gebet von Psalmen und am Nachmittag arbeitet man wieder. Den täglichen Bestandteil von Mönchsleben bildet die meditative Lektüre der Bibel (lectio divina). Die Vesper als Vorabendgebet wird am 17 Uhr gebetet; das Studium und die Lektüre erfüllen dann die Zeit nach dem Vespergebet bis zum Abendessen. Durch gemeinsames Abendgebet am 19.45 – mit dem sogenannten Komplet – wird der Tag abgeschlossen. Während der Nachtzeit, der alten Tradition nach, wird nicht geredet, es herrscht das Stillschweigen (silentium). Ausser diesem allgemeinen Tagesschema widmen die Brüder ihre Zeit auch den gewöhnlichen Dienste für die Nächste (man arbeitet in der Küche, im Garten oder man räumt).